Das Zielbild für den Stadtraum Bahnhof Wetzikon
Die langfristige Planung für den Stadtraum orientiert sich an vier zentralen Themenfeldern, deren Zusammenspiel das Bahnhofsquartier zu einem attraktiven, pulsierenden Lebensraum und einem Begegnungsort machen sollen. Dreh- und Angelpunkt der Planung ist der künftige neue Bushof. Im Prozess wurden zwei grundlegende Varianten für den Standort des Bushofs eingehend geprüft. Die erste Variante sah vor, den Bushof am bisherigen Standort neu zu konzipieren. In einer zweiten Variante wurde die Verlegung des Bushofs nach Süden an die Stelle des bisherigen P+R Parkings geprüft. Im August 2024 hat der Stadtrat Wetzikon nun entschieden, der Variante mit dem Bushof an den zwei Standorten Post und Guyer-Zeller-Strasse den Vorzug zu geben. Diese Lösung ermöglicht die bestmögliche Abwicklung des Busverkehrs und ist durch die kurzen Wege zu den Gleisen sehr attraktiv. Der Ausbau des Bushofs am bestehenden Standort ist eine ideale Lösung. Der Bushof am jetzigen Standort ermöglicht, auf dem heutigen P+R einen neuen öffentlichen, grünen und identitätsstiftenden Freiraum (Bahnhofspark) und eine neue Überbauung zu schaffen. Die Personenunterführung Nord kann verbreitert werden, sodass es mehr Platz für eine optimale Veloinfrastruktur gibt. Ein zweites Velo-Schlüsselelement ist eine unterirdische Velostation unter dem Bahnhofplatz.
Bushof und Mobilität
Der neue Bushof wird 12 neue Buskanten umfassen, aufgeteilt auf zwei Standorte: am bisherigen Standort bei der Post in Wetzikon sowie auf der westlichen Bahnhofsseite an der Guyer-Zeller-Strasse. Mit dem neuen Bushof wird der Bahnhof Wetzikon zu einer modernen Verkehrsdrehscheibe, welche sich durch optimale Umsteigebeziehungen auszeichnet.
Entscheidend sind optimale Wegnetze für Pendlerinnen und Velofahrende, aber auch für die Autos und Taxis. Der neue Bushof berücksichtig darüber hinaus die Anforderungen des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG), welches vorsieht, dass Behinderte unabhängig von der Hilfe durch Drittpersonen am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und den öffentlichen Verkehr selbständig nutzen können. Der Masterplan sieht weiterhin vielfältige Parkierungsformen (Kurzzeit, für Gewerbe, Anlieferung, Taxi und Car-Sharing) vor. Die Angebote des Parkierens von Autos und Velos werden mit den privaten Arealentwicklungen koordiniert. Grösstenteils werden die Parkplätze unter den Boden verlegt. Die Kurzzeit-Parkplätze, Kiss-and-Rail und Taxis werden oberirdisch angeordnet.
Quartierbildung und Nutzung
Der Stadtraum Bahnhof Wetzikon soll ein offenes und lebendiges Quartier werden. Vorgesehen sind bezahlbare Gewerbeflächen für Lebensmittelgeschäfte oder Cafés sowie Wohnungen für ganz unterschiedliche Ansprüche. Der attraktive Lebensraum lädt Fussgängerinnen und Fussgänger ein, ihn nicht nur als Verkehrsdrehscheibe zu nutzen, sondern auch dort zu verweilen. Mit einem grünen Bahnhofpark entsteht ein öffentlicher Grünraum und identitätsstiftender Ort.
Auch die Areale «West» (bei der Bewachten Velostation), «Post», «Mitte» (Schweizerhof und Bahnhofsplatz) und «Ost» (Veloplus) werden sich zu attraktiven Arealen entwickeln. Genauso wie die andere Bahnhofseite (Seta-Areal und Bushof Guyer-Zeller-Strasse), bei welcher sehr gute Entwicklungsmöglichkeiten bestehen. Dank neuen Gebäuden beim Bahnhofpark wird die Seite des Bahnhofs bis und mit Veloplus belebt. Grössere Neubauten mit Hochpunkten stärken das Zentrum von Unterwetzikon.
Freiraum und Stadtklima
Der Stadtraum am Bahnhof Wetzikon bietet neue Begegnungszonen mit einladenden Sitzgelegenheiten auf freien Flächen, schattenspendenden Bäumen und Schutz vor Regen oder Schnee. Durch den neuen kompakten Bushof am aktuellen Standort, wird mit dem geplanten grünen Bahnhofspark auf dem heutigen P&R mehr öffentlicher Freiraum ermöglicht. Massnahmen wie Sonnen – und Wetterschutz, Bäume aber auch mehr entsiegelte Flächen für die Versickerung von Regenwasser sind auf der heutigen asphaltierten Fläche des P&R mit der Überbauung der SBB besser umsetzbar.
Anbindung umliegende Quartiere
Die Planung des Stadtraums berücksichtigt die umliegenden Strassen, Quartiere und öffentlichen Nutzungen. Denn neue Gebäude müssen beispielsweise ins Ortsbild von Wetzikon passen. Dadurch entsteht ein durchmischtes und vielfältiges Wohn- und Arbeitsquartier. Die Rapperswilerstrasse kann mit zwei neuen Fussgängerstreifen besser überquert werden. Ebenfalls sind die neuen Veloständer von beiden Seiten gut erreichbar. Der Ausbau der bestehenden Personenunterführungen und der Zugänge macht es für Velos und Fussgängerinnen und Fussgänger einfacher, die Perrons zu erreichen und einen Veloabstellplatz zu finden. Zudem wird die Anbindung an die umliegenden Quartiere deutlich verbessert.
Daniela Oriet
Präsidentin Spezialkommission Masterplan Stadtraum Unterwetzikon